Kein Wunder macht fast kaner was mit Rhabarber. Ganz schön viel Arbeit macht der. Aber gut ist er. Der Rhabarber. Wenn man schon mal einen Reim hat, sollte man ihn gleich öfter bedienen, hab ich mal gehört. Poetikschule, erster Teil. Scherz. Für den Fall, dass er nicht als solcher erkannt wurde.
Rhabarber ist kein Scherz oder eben schon, weil so viel Arbeit. Aber gut ist er. Oh, da bin ich jetzt wieder am Anfang gelandet. Also noch einmal von vorne.
Unsere Großmütter haben sicherlich dauernd was mit R. (gesprochen R Punkt) gemacht. Gabs ja sonst keine Alternativen. Kein Orangenkuchen, keine Zitronenmuffins, keine Kiwi-Tarte. Die hatten ja das alles nicht. Gabs ja alles nicht. War nicht regional, ist nicht regional. R. ist das schon. Aber dafür viel Hacke.
Nicht nur weil kein Geschirrspüler und keine Waschmaschine war das Leben als Frau damals sicherlich hart. Von der Unterdrückung durch die Männer spreche ich da noch gar nicht. Die Hausarbeit bedeutete Knechtschaft genug.
Apropos Knechtschaft. Ein neuer Tag als Mutter geht zu Ende. Anstrengend wars, nichts ist geschehen. Deshalb musste ich dann auch am Abend noch zu Schäler und Teigschüssel greifen, damit ich zumindest irgendetwas Greifbares getan habe heute. Mit den Kindern ist das ja so eine Sache. Da gibt es so wenig direkte Erfolge, direkt messbare. Die spinnen herum, obwohl man sein Bestes gibt oder sind total lieb, obwohl man echt nicht ausgeglichen ist.
Das ist alles so – Leben eben. So authentisch. So nicht ganz messbar. Nur bei genauer Analyse erkennbar. Und zu ebendieser bin ich oft nicht in der Lage. Nicht unmittelbar, sondern muss dann eben mal raus. Mal was anderes machen. Mal für mich sein. Eins sein mit mir. Oft dann auch bitte mit dir. Mein Mann. Falls du mitliest. Heute oder morgen. Es bleibt ja im Netz. Das Netz ist geduldig, es vergisst aber auch nicht. Ach, jetzt hätte ich ihn fast vergessen. Das wär ja was gewesen. Muss kurz weg, bin gleich wieder da. Muss zum Rharbarbar.
Alles gut. Nicht verbrannt. Als Kuchen gut erkannt. Auskühlen, durchatmen, reinbeißen. Und morgen gehts weiter. Mit mir, mit dir, mit den Kindern. Neuer Tag, neuer Anfang. Alles gut, alles gut.