Nach eigenen Angaben hätte Markus Kaiser-Mühlecker auch Musiker werden können. Vielleicht ebenso Techniker. Oder Unternehmer. Ach ja, das ist er ja eh. Nur halt eben in der Filmbranche. Und wenn Kreativität und Wirtschaft zusammenkommen, dann gibt es meist ein gutes Ergebnis. Seit 15 Jahren besteht nun seine Filmfirma KMFilm.
1979 ist Markus Kaiser-Mühlecker in Eberstallzell geboren, in eine musische Familie hinein. Bis heute spielt er Gitarre, früher auch in einer Band. Nach der HLW in Steyr hat sich der nun 41-Jährige zuerst in Wien der Soziologie verschrieben, anschließend der MultiMediaArt an der FH in Salzburg. Bereits sein erster FH-Film-Arbeitsauftrag „Von Haider zu Hader“ hat es in den ORF geschafft. Seine zweite Arbeit „Echte Bauern“ – mit dem Soziologen Roland Girtler – ebenso. Markus Kaiser-Mühleckers große Leidenschaft gilt dem Genre Dokumentarfilm. Er ist sein ganz persönliches Mittel, im Leben mehr zu sehen als die eigene Welt. „Die Neugierde ist mein ganz großer Antrieb. Durch meine Arbeit habe ich die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in mir vollkommen fremde Universen einzutauchen.“
Über 300 Filme, Spots, Animationen für Social Media, Web, TV, Kino und Events hat er bereits produziert.„Einen Masterplan hab ich aber nie gehabt“, sagt der erfolgreiche Filmemacher rückblickend. Es ist wohl auch der „gesunde“ Zugang zu wirtschaftlichen Überlegungen, der KM erfolgreich werden ließ. Und seine Hartnäckigkeit, sein Durchhaltevermögen, seine Geduld. „Gerade Dokumentarfilme sind schwer unterzubringen. Selbst etablierte Regisseure verdienen oft wenig. Da bekommt der Tonassistent oft mehr als der Regisseur und Produzent selbst. Sendeplätze gibt es außerdem auch kaum für den Dok-Film.“
Nicht unwesentlich ist auch das Thema Netzwerk. Um einen Film auf die Beine zu stellen, braucht es schließlich ein ganzes Team. Da ist es immer gut, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt. Nicht nur aber auch deshalb hat sich Markus Kaiser-Mühlecker in den Räumlichkeiten der Tabakfabrik eingemietet. „Ich mag diese campusartige Stimmung, die dort herrscht. Da ergeben sich zu Mittag am thailändischen Snackstand mit Leuten Gespräche, die sich sonst nicht treffen würden. Das ist ein wirklicher Mehrwert. Solche Co-Working Spaces bräuchte es auch am Land in kleinen Orten. Das würde die Orte reanimieren, unternehmerisch vernetzen und ist ökologisch sinnvoll.“
Vor drei Jahren hat der Oberösterreicher sein Elternhaus in Kematen an der Krems übernommen. Es ist neben der Tabakfabrik sein zweiter Hauptarbeitsplatz. Seit seiner Arbeit an dem 2019 erschienen Dokumentarfilm „Atomlos durch die Macht“ spart MKM für eine PV-Anlage, auch die Öl-Heizung im Haus möchte er ersetzen. „Wie wichtig die Energiewende ist, ist mir erst durch die Arbeit an „Atomlos durch die Macht“ so richtig bewusst geworden. Aber so soll es ja auch sein: Filme sollen Denkanstöße liefern.“
Und genau das sind auch die Highlights der letzten 15 Jahren für den Filmemacher: „Wenn ich das Publikum mit meinen Filmen erreichen kann, dann ist das ein Höhenflug. Und natürlich wenns Geschäft guat rennt.“ Die Ideen für seine Filme fliegen Markus Kaiser-Mühlecker meist übrigens einfach so zu. Welche Idee derzeit auf die Landebahn zusteuert, weiß der sympathische Große mit der Kamera selbst noch nicht.
Nähere Infos: http://www.kmfilm.at