Bin soeben mit meinem Mann vom großen Weihnachtseinkauf zurückgekehrt. Bei acht Leuten hätten wir eigentlich zwei Wagen gebraucht. Jetzt nur noch „schnell“ alles ausräumen und schon fühlen sich die Vorbereitungen beinahe fertig an. Die Liste mit den vergessenen Dingen fange ich besser gleich an zu schreiben. Taschentücher, ach ja! Und das Katzenfutter. Mist! Naja, Samstag und Montag ist ja auch noch Zeit. Dienstag nicht mehr. Denn am Dienstag feiern wir gleich in der Früh. Da wäre ein Gang in den Supermarkt echt unromantisch. Ja, wir feiern heuer mal anders. Weil mein Mann am Abend arbeiten geht. Er hat sich tatsächlich – nach Absprache mit mir, muss ich zu seiner Verteidigung sagen – für den Weihnachtsnachtdienst auf der Intensivstation im Krankenhaus gemeldet. Dafür hat er den Rest der Ferien über (fast) frei. Kein schlechter Deal.
Wir feiern heuer quasi amerikanisch
Und daher feiern wir heuer das erste Mal quasi amerikanisch. Wie das genau gehen soll, weiß ich zwar noch nicht, aber auf jeden Fall erwarten uns am 24. in der Früh bereits die Geschenke unterm Baum. Und zu Mittag köstlichstes Raclette. Fondue dann zu Silvester. Eh beides heikle Essen mit kleinen Kindern, aber das hat bei uns schon Tradition und seit über 15 Jahren ist auch immer mindestens ein kleines Kind mit am Tisch. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ein Essen ohne Kinder sein könnte.
Auf jeden Fall ist ein Weihnachtsfest immer schöner mit Kinder als ohne. Und davon haben wir ja genug. Das heißt natürlich auch sechs zu beschenkende Kinder. Zwei Geschenke pro Kinder machen mindestens schon mal 12 Geschenke. Dazu kommen Oma und Opa, Tante und Onkel, Patenkind und Cousine und Cousin. Ich sag nur – mein Büro schaut aus wie das Warenlager beim Versandhandel.
Ich bin schon echt stolz auf uns!
Ein Weihnachtsfest für sechs Kinder zu organisieren ist kein Kindergeburtstag, um mit einer schrägen Metapher diesen letzten Blog des Jahres zu schmücken. Apropos Kindergeburtstag – der war auch grad noch Thema bei uns zu Hause. Fünf Kindergartenkinder waren grad da zum Feiern. Aber wir haben ja schon Partyerfahrung. Mein Mann könnte seine Schatzkarten für die Kindergeburtstagsschatzsuchen wohl mittlerweile professionell auf Pinterest verkaufen.
Umzug am 23. Dezember
Also, das Fest kann kommen. Der Baum fehlt zwar noch, aber den kaufen wir traditionell eh immer kurz vorher. Einmal, vor 7 Jahren, sind wir am 23. Dezember, damals noch mit nur drei Kindern, umgezogen. Als wir damals gegen 18 Uhr die letzte Schachtel – ich war mal wieder grad ziemlich schwanger – ins Haus getragen haben, ist mir eingefallen, dass wir noch gar keinen Baum haben. Unter Tränen bin ich nach unten zu unserer damaligen Vermieterin gegangen und habe gefragt, wo es denn Weihnachtsbäume hier zu kaufen gäbe. Denn wir hatten ja keine Ahnung. Wir sind in eine ganz neue Gegend von Oberösterreich gezogen und wussten noch gar nichts über den Ort. Als mein Mann dann mit Opa und Einjähriger losgefahren ist, war ich einfach nur noch fertig ob dieser Aktion.
Normal finde ich irgendwie fad.
Wer bitte ist so verrückt und zieht einen Tag vor Weihnachten um?! Überhaupt mit drei Kindern! Ich!, möchte ich da laut schreien. Weil ich alles gerne immer ein bisschen anders mache als alle anderen. Zumindest hat das meine Mama mal zu mir gesagt und ich muss sagen: Ja, sie hat recht. Normal finde ich irgendwie fad.
Wenn ich so zurückdenke an diese vielen Erlebnisse, die ich bereits mit meinem Mann hatte, dann bin ich schon echt stolz auf uns. Unser Leben war und ist immer wieder maximal anstrengend und maximal schön zugleich. Seine Medizinprüfungen, meine Ausbildungen, die Umzüge, der Hausbau, die vielen Kinder.
Auch derzeit ist es wieder mega anstrengend. So lieb, toll, beeindruckend und wunderbar unser jüngstes Kind ist, so schlecht schläft es leider. Und das ist derzeit mega, megaanstrengend.
Ja, auch das wird vorbeigehen und dann wird auch er schlafen und irgendwann denken wir an all diese Jahre und all diese Weihnachten mit kleinen Kindern zurück und wir werden uns so freuen, dass wir all das so erleben durften. Raclette in Ruhe essen können wir mit 60 immer noch. Schlafen auch.
In diesem Sinne: „Schlittenfahrt, Schlittenfahrt, Schlittenfahrt ist schön…“ nur leider kein Schnee weit und breit sondern das typische österreichische Weihnachtswetter mit Regen und Wind. Auch gemütlich. Also: Klappe zu, Kerzen an und los gehts!
Wieder ein beeindruckender Beitrag von einer einzigartigen Frau und tollen Mutter!