Es ist eine eigene, in sich geschlossene Welt, die der promovierte Biologie aber als Lehrer arbeitende Daniel im Haus seiner Kindheit vorfindet. Als er beginnt, in diese Welt einzugreifen, gerät sie ins Wanken. Doch David kann nicht wegschauen. Er kann nicht, wie ursprünglich geplant, seinen alten Porsche aus der Garage holen und in sein Sabbatical fahren. Mit aller Kraft kümmert sich seine Tante Klara um ihren schwer dementen Mann sowie um Nachbar und Witwer Heinz, der nur mehr via Sprachcomputer zu kommunizieren in der Lage ist. Und auch seine Kindheits-Freundin, Polizistin Maria, macht ihm das Weiterziehen unmöglich.
Arzt und Autor David Fuchs spricht in seinem zweiten Roman „Leichte Böden“ ein Thema an, über das viel zu selten offen gesprochen wird. Eines, das früher oder später uns alle betreffen wird – ob als Angehörige oder als selbst alt gewordener Mensch: Die Herausforderungen des Lebens im fortgeschrittenen Alter.
Dass Fuchs nebenbei die neu beginnende Liebe zwischen Maria und Daniel wachsen lässt, ist ein geschickter Kniff. Man möchte die Figuren noch länger begleiten.
David Fuchs, Leichte Böden, Haymon Verlag 2020, 208 Seiten, 19,90- Euro