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Lasst eure Kinder spielen! Oder: Warum die Dänen vielleicht die besseren Eltern sind.

Lasst eure Kinder spielen! Oder: Warum die Dänen vielleicht die besseren Eltern sind.

Juhu, Kopenhagen – wir kommen! Tatsächlich habe ich es diese Woche geschafft, meinen Mann davon zu überzeugen, dass wir in den Herbstferien nach Kopenhagen müssen. Das war echt harte Arbeit, wollte er doch am liebsten einfach zu Hause bleiben. Die Kinder waren da noch leichter zu kriegen, eine Post-Halloween-Party musste ich zusagen, schon waren sie dabei. Ist nicht immer leicht, eigentlich ist es sogar meist schwierig, all unsere verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. In diesem Fall habe ich nun nur mehr unserem Kleinsten ein schlechtes Gewissen gegenüber, weil der muss nun seinen 1. Geburtstag im Auto verbringen. Sein Freudentag ist der erste Reisetag von vier. Ja, vier Reisetage haben wir geplant. Klingt viel, wird aber – hoffentlich – gut. Kopenhagen ist nämlich doch ein Stückerl entfernt von uns in Oberösterreich, ganze 13 Stunden mit dem Auto. Ladestopps nicht eingerechnet. Wir fahren ja wieder mit unserem Elektrobus. Zug war zu teuer und zu kompliziert. Leider. Daher werden wir die Strecke teilen auf zwei Mal und uns noch in der Nähe von Hamburg eine nette Herberge für die Hin – und Rückfahrt suchen. Auf diese Art und Weise haben wir schon ganz spannenden Gegenden kennengelernt. Einmal waren wir eine Nacht in Magdeburg, einmal im Harz, einmal in der Nähe von Berlin. Da kommt man sonst eh nicht hin. Und da wohnt auch wer 😉 Und wo wer wohnt, finde ich es immer interessant. 

„Bin ich froh, Wikinger-Enkelkinder zu haben“

Interessant und umso motivierender die bevorstehende Reise betreffend fand ich diese Woche auch einen Artikel, den mir meine Mama weitergeschickt hat, mit den Worten: „Bin ich froh, Wikinger-Enkelinder zu haben“. Das hat mich neugierig gemacht und tatsächlich hab ich den Artikel auch gleich gelesen (was ich ehrlicherweise nicht immer mache, wenn mir jemand was weiterschickt… Man muss ja filtern, schließlich gibt es einfach zu viel von allem). Aber dieser Text war spannend, weil er einen Aspekt der dänischen Erziehung in den Mittelpunkt stellte, den ich schon lange verfolge, von dem mir aber bislang nicht bekannt war, dass er in den nordischen Ländern speziell für wichtig erachtet wird: Die Rede ist von unstrukturierter Freizeit bzw. vom freien Spiel und dessen Wichtigkeit für die Entwicklung von Kindern. 

Ich habe das immer schon so gehandhabt und versucht, in unserem Alltag möglichst viel Zeit für freies Spiel zu lassen. Das haben schon unseren beiden großen Mädchen geliebt und auch die drei kleinen Mädchen (8,7,5) legen maximalen Wert darauf, genug Zeit zum Spielen zu haben. Die meiste Zeit verbinden sie dabei gemeinsam und spielen Rollen spiele mit Schleich-Figuren, Playmobil oder Lego. Und natürlich auch sehr gerne einfach draußen, mit oder ohne Kostüme, sehr gerne auch begleitet von Steckenpferden, die ja gerade total im Trend sind. 

Spielen ist essentiell für unsere Kinder. Sie lernen dabei so viel. Daher war es mir immer wichtig, auch den Flow, in den sie beim Spiel kommen, nicht zu unterbrechen. Heut zu Tage geht die tägliche freie Spielzeit der Kinder stetig zurück. Der Neurobiologe Gerald Hüther, den ich hier aus dem unten stehenden Focus-Artikel zitierte, sagt zu diesem Thema: „Aus der Gehirnfoschung weiß man, dass völlig absichtsloses Spielen für die besten Vernetzungen im Gehirn sorgt.“ 

In Dänemark achten sie daher speziell darauf, dass auch in der Schule und in Freizeiteinrichtungen genügend Zeit dafür bleibt. Eigentlich ist das eine sehr einfache Methode, die Kinder zu fördern. Leider ist vieles von dem Wissen, dass man über Lernen etc. weiß, noch nicht bei uns in Österreich angekommen. Wie zum Beispiel, dass man Stift und Papier besser lernt als mit dem Tablett. Die Schweden haben die Tabletts aus den Schulen wieder entfernt! Bei uns werden sie gerade ausgeteilt. Was soll man da sagen?! 

Ich freue mich jedenfalls auf Kopenhagen und viele neue Eindrücke aus dieser Gesellschaft. Also: Lasst eure Kinder spielen!

https://www.focus.de/familie/daenische-kinder-sind-gluecklicher-weil-ihre-eltern-6-dinge-anders-machen_id_259712843.html

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