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(K)ein Urlaub – Tag 2

(K)ein Urlaub – Tag 2

Heute also Bergtour. Tagwache 600. Da kennt unsere Jüngste nichts. Warum auch anders? Wandern, Morgengrauen, Frühtau – klingelts?! Genau! Kann man ihr gar nicht böse sein. Eigentlich. In echt waren wir schon nicht begeistert. In echt haben wir sie x-mal vertröstet mit „Gleich, schlaf noch ein bisschen“ usw. usf. Kennt man ja. In echt waren wir dann um kurz vor sieben in voller Wandermontur bei Frühstücken. Und tatsächlich waren wir dann auch alle (sogar die Teenies, allerdings nicht ohne kurzen Zwischenfall, den ich zum Glück schon wieder vergessen habe) fix und fertig um neun im Auto. Sogar die obligatorische Klein-Wander-Jause war dabei. Diese da heißt: Sieben Äpfel, sieben Müsliriegel, sieben Bananen. Wie bei den? Genau, den Zwergen. Eh lustig. Von außen betrachtet. Von innen gesehen würde das einen ganzen Rucksack füllen, weshalb die Jause im Auto gegessen werden muss. Dementsprechend sieht jenes Luxusgefährt auch immer aus.

Also, ab zur Grünburger Hütte. Ich weiß eigentlich bis heute nicht, wie der Berg heißt, auf dem die Hütte steht, fällt mir gerade auf. Egal. Es ist auf jeden Fall mittlerweile mein neuer Hausberg. Jetzt, da ich ja nicht mehr am Traunsee wohne, wo der Hausberg natürlich der Grünberg ist. Kommt mir sehr gelegen, dass die Hütte in meiner Wahl-Heimat so heißt wie der „Trainingsberg“ in meiner Geburtstag.

Also, alle im Auto. Das ist schon mal die halbe Wanderung bei uns. Dann also alle rauf. Tatsächlich auch ohne Zwischenfälle. Von den paar Fast-Ausrutschern im Schnee-Eis-Gatsch und den Windböen mal abgesehen.

Oben ist der Wirt beglückt, dass wir mit allen Kindern angekommen sind, denn er konnte sich bislang nicht vorstellen, dass mein Mann tatsächlich mit sechs Frauen leben darf/muss. Daher stellt er gleich mal ein kleines Bier hin, das sich mein Mann ja redlich verdient habe. Bei so einem harten Leben. Dass ich die Jüngste auf dem Rücken raufgetragen habe, sage ich nicht. Nehme ich mittlerweile schon sportlich. Ist ja ein gutes Extratraining. Und liegt, nur damit ichs erwähnt habe, wie auch gestern bei der Rolltreppengeschichte, nicht am mangelnden Einsatz meines Mannes. Sie will eben nur von mir getragen werden.

„Werde ich schon tyrannisiert oder lebe ich noch in Freiheit?“

(Ich)

Wieviel eigene Entscheidungen sollte man in welchem Alter eigentlich durchgehen lassen? Werde ich schon tyrannisiert oder lebe ich noch in Freiheit? Das sollten wir auf jeden Fall bei Gelegenheit mal klären.

Also, wir alle rund um den Tisch, neben dem schönen grünen Ofen. Das ist gut. Das ist Urlaub. Ich muss nicht kochen. Niemanden zum Aufdecken motivieren. Welch Herrlichkeit auf Erden. Essen für alle, Himbeersaft für alle. Wir bestellen ja keine extra Getränke für unsere Kinder. Bei uns gibt es Karaffen mit Verdünnsaft/Leitung. Weil – ganz ehrlich. Wer soll das bezahlen, wenn sich da jede ein Fanta bestellt?! Da gehen andere Familie essen um das Geld. Und abgesehen von den Kosten – der ganze Zucker! Nein, zwei Karaffen Himbeer-, Holler-, irgendwassaft. Schmeckt eh immer allen lecker genug. Gibt eh immer genaue Beobachtungen, wer sich wieviel einschenkt. Zu Hause gäbe es Wasser. Also bitte.

„Ich gehe ja eigentlich nur wegen dem Saft auf den Berg. Und weil wir danach was anschauen dürfen.“

(Kind 4)

Und tatsächlich sagt Kind Nummer 4: „Ich gehe ja eigentlich nur wegen dem Saft auf den Berg. Und weil wir danach was anschauen dürfen.“ Auch gut. Müssen eh nicht wegen dem tollen Gefühl raufgehen. Wobei, so ganz glaub ich das nicht. Die geht schon auch wegen der Atmosphäre da rauf. Wegen dem Ausblick, dem Wald, dem meditativen Gehen. Sie weiß es nur nicht. Aber natürlich, der Film inklusive selbst gepopptem Popcorn, der darf nicht fehlen. Noch dazu, wo Kind 4 nach der Wanderung dann plötzlich Fieber hat. Sie ist offenbar die nächste in unserer Krankheitsabfolge. Jetzt, wo alle anderen wieder gesund sind. Was machen wir denn dann morgen? Das werden wir spontan entscheiden. Vermutlich um sechs Uhr früh. Same time, same station.

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