Städtetrip. Also Linztrip. Geht das als Stadt durch? Kommt wohl darauf an, was man schon so erlebt hat. Ein Jahr in Singapur, ein halbes in New York, dazwischen in Berlin und Moskau und ach ja, das Auslandssemester in Madrid nicht zu vergessen. Dann wohl eher nicht. Aber so als Landei. Da geht das schon durch als Stadt. Das gute Linz. Die schöne Stahlstadt an der Donau. Wirklich schön, wie ich finde. So als Neo-Landmensch. Ein Tag reicht dann auch wieder, ich freue mich schon auf die Wanderung morgen. Aber heute – Stadt. Schlossmuseum mit Megalodon. Ich sage nur – oh mein Gott! Hatte ich schon ganz vergessen. Sehr groß. Sehr unheimlich. Ich konnte ja bis vor Kurzem keine Doku über Meer oder See ansehen mit Beinen am Boden. Ich musste diese ja immer auf die Couch stellen. Für den Fall, dass ein Weißer Hai von unter der Couch rauskommt. Habe wohl zu früh – also, sagen wir mit sieben Jahren – gemeinsam mit meinem Cousin Weißer Hai geschaut. Das hat sich tief in meine Angstzentren eingebrannt.
Also Schlossmuseum (siehe Bild), ein Renner für alle Kinder. Mein Mann wollte in der Technikabteilung dann gleich blieben. Musste ihn mit Kaffee bestechen, damit er wieder mitrauskam. Dann Spaziergang (parallel zu einer Deo – auch sehr beeindruckend für uns Landmenschen – so laut, obwohl eigentlich gar nicht so viele Leute und so viel Polizei. Die kleinen Kinder hatten ihre Freude damit.) auf die Landstraße, wo die Großen – Kind 1 und 2 – dezent in den H&M abgebogen sind und wir dann in den Thalia.
Endlich Thalia. Ich wollte da schon so lange mal wieder hin. Schauen, was der kommerzielle Buchhandel so will, dass ich lese. Ich liebe das. Auch wenn ich grundsätzlich die kleinen Händler natürlich bevorzuge. Aber trotzdem. Diese Menge an Lesestoff! Doch dann sah Kind 5, die Zweijährige – die Rolltreppe. Also die Rolltreppen. Und die freie halbe Stunde, die ich so gerne in die Regale versunken verbracht hätte, verbrachte ich stattdessen mit – Rolltreppenfahren. Juhu. Jedes Kind aus Wien hätte uns ausgelacht. Aber es war das Highlight von Kind 5. Was hätte ich tun sollen? Und ja, mein Mann wollte mir diese Pein abnehmen, mich freispielen, aber Kind 5 will nur mich. Sofern ich da bin. Bin ich weg, hängt sie an Papa. Und wie. Oder auch wenn ich daneben bin. Aber sie kann unmöglich mit Papa Rolltreppen fahren, während ich Bücher schaue. Das ist zu nah. Das geht nicht. Also muss ich wieder online shoppen. Was soll man da machen…
Ja, und als die Zeit um war, war Kindertheater dran. Die Großen waren derweil immer noch glücklich auf der Landstraße unterwegs, mein Mann träumte sich schon in ein Kaffee, weil ich nämlich, warum auch immer, im Vorhinein nur Karten für mich und Kind 3,4 und 5 gekauft hatte. Er begleitet uns also noch rein, wir ziehen uns aus, er geht mit den Kindern aufs Klo und als er sich verabschieden will – da wird doch tatsächlich, obwohl das Stück eigentlich ausverkauft war, noch eine Karte frei: Welch Freude! Dachte ich. Er hatte sich aber schon auf seine Me-Time gefreut. War dann nicht. Hatte ich schon bezahlt. Gefallen hat es ihm dann eh. Haben auch schon philosophische Abhandlungen über den Inhalt gemacht. Sehr zu empfehlen übrigens – „Miss Sonnenschein“ für Kinder ab 3 vom Theater des Kindes im Kindertheater Kuddelmuddel, direkt neben meines Mannes Krankenhaus. So, und jetzt weiter mit Urlaub. Links zwo drei und rechts zwo drei. Morgen ist Berg dran. Mal sehen, was wir da erleben.