Neuerdings werde ich kurz nach 20.30 Uhr nervös. Schließlich sollte ich nun schön zu einem Ende kommen – wenn ich noch genügend von diesem tollen Zaubermittel called Schlaf abbekommen will.
Blöderweise ist kurz nach 20.30 Uhr leider meist auch kurz nach Entspannungsbeginn. Denn nach allen Arbeiten des Tages und Vorbereitungen für den Morgen – ja, ich bin eine von jener Sorte, die die Müsli-Schalen fürs Frühstück schon am Vortag auf den Tisch stellt – ist es oft bereits 20.15 Uhr. Da bleibt nicht mehr viel übrig vom Tag.
Es kostet mich also einiges an Überwindung, kurz vor 21 Uhr meine sieben Sachen fürs Bett zu packen – Buch, Brille, Strickzeug, Taschentuch, Trinkglas, Wecker und … noch ein anderes Buch – und mich in mein Schlafgemach zu begeben. Im besten Fall mit meinem Gemahl – weil gemeinsam in unserem noch dazu nigelnagelneuen und selbst gebauten Bett… zu lesen, das ist ja überhaupt das Gemütlichste, das es gibt! Außerdem schadet auch ihm ein bisschen mehr Schlaf nicht. Wo er ja sogar noch früher als ich aufstehen muss! Nur braucht mein Gatte um diese Zeit meist noch ein beschauliches Stündchen mit sich selbst und einem Buch vor dem Kamin im Wohnzimmer. An jenem Ort, an dem er sich ja an den meisten Arbeitstagen kaum aufgehalten hat. Im Gegensatz zu mir.
Ich kann am Abend das Wohnzimmer ehrlich gesagt nicht mehr sehen. War ich doch fast den ganzen Tag da drin. Der offene Koch-, Wohn-, Essbereich führt eben dazu, dass ich mich – obwohl wir durchaus noch andere Räume hätten – mit den Kindern fast den ganzen Tag da drinnen aufhalte. Wir lesen, leben, lachen, wir basteln, essen, kochen, entspannen, nähen hier… kurzum – unser Wohnzimmer ist unser Multifunktionsraum. Sogar meine Arbeit erledige oft am Esstisch, weil ich dann gleich daneben bin, wenn die Kinder was brauchen.
Zurück zum Thema Schlafpensum – Rechnen wir uns das doch einmal aus: Mein Wecker klingelt an Schultagen um 05:30. D.h. wenn ich – wie früher – um 23 Uhr ins Bett gehe, bleiben 6,5 Stunden Schlaf übrig. Diese 6,5 Stunden kann ich meistens nicht am Stück schlafen, weil mich K5 – die Dreijährige – gegen 2 Uhr zu sich ins Bett holt. Das ist dann einfach zu wenig! Schließlich macht Schlafmangel Falten und graue Haare! Und gesund ist er auch nicht. Der Mangel an Schlafzeit. Schon jetzt merke ich, dass ich viel geduldiger und gelassener, entspannter und lustiger bin mit ein oder zwei Stunden mehr Schlaf.
Daher verzichte ich in dieser Fastenzeit 2023 auf Lebenszeit zu Gunsten von Schlafzeit. Wer weiß, vielleicht schau ich zu Ostern gleich 10 Jahre jünger aus?