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Ich bin ferienreif! Über die Intensität des Lebens und die Aussicht auf eine lange Pause.

Ich bin ferienreif! Über die Intensität des Lebens und die Aussicht auf eine lange Pause.

Danke, das wars. Es reicht. Die Luft ist raus. Die Ferien dürfen kommen. So wie jedes Jahr um diese Zeit, bin ich auch heuer froh, wenn die letzten Wochen vorbei sind. Auch wenn alles für sich genommen schön und toll ist – so wie kürzlich das Schul-Sportfest der Volksschule zum Beispiel – so anstrengend ist diese Ausnahmezeit auch. Für die Kinder. Und für mich. Und dass, obwohl mein Mann ja derzeit in Karenz ist. Wir sind also quasi beinahe rund um die Uhr beide zu Hause und trotzdem ist jeder Tag voll voll voll. 

Voll mit Erledigungen, die wir schon seit Monaten für diese besondere Zeit aufgehoben haben. Voll mit Bienen-Arbeit – immerhin muss ich mir dank Imkerei keine Gedanken über die vielen Dankeschön-Geschenke für Lehrerinnen und Co. machen – voll mit Garten-Arbeiten, Arbeiten am Haus – wie zum Beispiel das Ausmalen unserer Küche, die auf Grund eines kleinen Missgeschickes meinerseits vor etwas mehr als zwei Jahren hübsche braune Flecken auf der Decke hat (ich habe es nämlich geschafft, im Vorbeigehen einen Topf voller Apfelmus so voller Karacho wegzuschleudern, dass das Mus bis an die Decke spritzte!) oder auch der Hochbett-Bau für unsere Jüngsten. Nebenbei versuche ich noch meine Selbstständigkeit als Sprechtechnik-Trainerin voranzutreiben, aber dafür bleibt nicht mehr viel Zeit über. 

Es wird also Zeit, dass Pause einkehrt. Und tatsächlich sind die Stunden gezählt. Genau am Zeugnistag um 9 Uhr früh nämlich werden wir unseren vierwöchigen Skandinavien-Trip starten. Nächsten Freitag am Abend werden wir bereits – hoffentlich seelig – nach fast 10-stündiger Autofahrt im Norden Deutschlands im Bett liegen und warten, bis wir weiterfahren. Denn der erste Halt heißt Nord-Dänemark. Dort wartet ein total tolles Ferienhaus an der Nordsee-Küste auf uns. Der Weg bis dahin allerdings ist mehr als 20 Auto-Stunden lang. Wie das wohl werden wird? Ich hoffe, ähnlich gut wie unsere bisherigen Fahrten, aber ich versuche, meine Erwartungen niedrig zu halten. Schließlich ist das schon eine Herausforderung, zu sechst so weit zu reisen. Noch dazu mit Baby, Kiga-Kind und zwei jungen Volksschul-Kindern. Warum zu sechst? Weil tatsächlich unsere beiden Teenies diesen Urlaub verweigert haben. Weil nämlich ausgerechnet in diesen vier Wochen gleich drei mega-wichtige Teenie-Events stattfinden: Ein Ferienlager, ein Trainingslager und ein großer, mehrtägiger Turn-Wettstreit. Und bei all diesen Dingen wollen diese jungen Frauen, die sie mittlerweile sind, einfach nicht fehlen. 

Ich kann es ihnen nicht verübeln, obwohl es mir echt schwer fällt, sie so lange nicht zu sehen. Die Zeit zwischen den Events werden sie bei meinen Eltern verbringen. Immerhin auch sehr schön – für die Vier. Denn das hat Seltenheitscharakter. Zudem komme ich ja vom Traunsee. Man kann seine Ferien also an schlechteren Orten verbringen.

Wir sind also bei unserer Reise nur zu sechst. Ja, für uns ist das nur. Wir fühlen uns da fast wie eine kleine Familie. Dabei sind vier Kinder ja eh auch schon viel und sechs Personen auch schon eine große Zahl. Trotzdem – für uns wirkt das überschaubar. Wir witzeln schon darüber, wie viel Platz wir wohl haben werden im Auto usw.Unser Achtsitzer wird richtig leer und komfortabel sein. Da kann gleich noch eine Extratasche Wolle mit und sogar – welch Luxus – der Fahrradanhänger für unsere Ausflüge, die wir vorhaben. 

Nach der Pause ist vor der Arbeit 

Für alle Reiseinteressierten – nach der Woche in Norddänemark werden wir mit der Fähre übersetzen nach Südnorwegen, wo ein einsames Häuschen an einem See auf uns wartet und zumindest ein Abstecher in die in der Nähe gelegene Stadt Arendal (das gibt es wirklich – so wie Arendelle von Anna und Elsa in „Die Eiskönigin). Danach geht es weiter nach Westschweden und anschließend wieder zurück nach Dänemark, aber dieses Mal in den Süden. Und dann – kommen wir wieder nach Hause. Wo wieder jede Menge Arbeit auf uns warten wird. Der Garten wird zugewuchert sein, die 14 Bienen-Völker müssen versorgt werden und die restlichen Ferien wollen gut verbracht werden. Nämlich von mir beinahe alleine mit den Kindern. Denn dann ist auch die Karenz meines Mannes vorbei und die Arbeit im Krankenhaus ruft wieder. Ein Zustand, den ich mir derzeit noch gar nicht vorstellen kann, denn – wie gesagt – es ist auch zu zweit derzeit echt ganz schön viel. 

Aber was wäre denn das Gegenteil von viel zu tun? Langeweile? Eintönigkeit? Das würde ich noch viel weniger aushalten! Ich bin so gerne tätig! Das fühlt sich so sehr nach Leben an. Und das Leben mit Kindern fühlt sich sowieso so unglaublich sinnvoll an. Was kann es auch sinnvolleres geben, als junge Menschen ins Leben zu begleiten? Eben. Darum lohnt sich jeder Tag. Jede Anstrengung. Auch wenn jetzt mal echt Pause sein darf. Und sie naht. Das ist gewiss. Ich zähle die Stunden. 

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