Zwei Jahre lang habe ich immer wieder damit gerechnet. Zwei Jahre lang wäre es (fast) immer eigentlich mehr oder weniger egal gewesen. Wenn man davon absieht, dass die jetzige Variante vermutlich ungefährlicher ist. Aber genau jetzt! Genau jetzt passt Corona einfach gar nicht.
Also für mich ist es ja mehr oder weniger immer egal. Ich bin sowieso immer fast in Quarantäne, weil ich ja von zu Hause aus arbeite und im Moment – außer Online-Fortbildungen – nicht viel vorgehabt hätte.
Aber für K1 und K2 (13 und 11) ist das gar nicht egal. Die wären kommenden Sonntag mit der Schule auf Skikurs gefahren. Nach den zwei Jahren voller Erlebnis-Entbehrungen wäre das echt wichtig gewesen für sie! Und nun das. Es besteht zwar noch die Möglichkeit des Freitestens und Nachkommens, aber trotzdem!
Da stünden ja die Chancen auf Glück für mich als Mutter von fünf Kindern ziemlich schlecht…
Das macht wirklich unglücklich, stellvertretend. Denn mir ist ja nichts zugestoßen. Aber wenn den Kindern was widerfährt, dann ist das so, als würde mir etwas widerfahren. Oder nicht? Ich habe mal den Spruch gelesen „Eine Mutter kann immer nur so glücklich sein, wie ihr unglücklichstes Kind.“. Ist das so? Muss das so sein? Und wäre das überhaupt gut so?
Da stünden ja die Chancen auf Glück für mich als Mutter von fünf Kindern ziemlich schlecht. Denn irgendein Kind hat immer irgendein kleines oder größeres Problem. Also ich finde: Man darf mitfühlen, mitdenken, mithelfen. Aber wenn man an den Punkt kommt, wo man nichts mehr beeinflussen kann – weil nicht möglich oder weil keine Kraft mehr da – dann darf man es auch mal gut sein lassen und sich abgrenzen.
Man muss – auch wenn es einem Kind nicht so gut geht – auf sich schauen.
Welche Hilfe wäre man denn, wenn man immer mit dem Kind gemeinsam unglücklich wäre. Man stelle sich mal einen Psychiater vor, der mit den PatientInnen mitheult! Oder die Lehrerin, die mit dem Kind mitbitzelt, weil es das 1×1 immer noch nicht kann. Oder – noch tragischer – die vielen Ärztinnen, die ob des Leides ihrer PatientInnen untergehen.
Darum sage ich: Wir müssen uns abgrenzen, sonst gehen wir unter!
Und mit uns dann vielleicht auch noch das Kind bzw. die Kinder.
Ja, wir dürfen glücklich sein, auch wenn es bei den Kindern mal nicht so läuft. Und so bin ich also in unserer gemeinsamen Quarantäne. Und lese und stricke und schreibe und putze und koche und delegiere (ich will das alles nicht alleine machen). Und finde es – nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten – ganz angenehm, dass wir alle gemeinsam zu Hause sitzen. Natürlich auch deshalb, weil das Wetter (abgesehen vom heutigen Sturm, der mich dazu veranlasst hat, meine Skihose anzuziehen, damit mir beim Antauchen der Schaukel nicht die Beine abfrieren) toll ist und wir raus und im Garten Runden laufen und Holz machen können und Lagerfeuer.
Wobei das mit dem Lagerfeuer und der Knacker gestern am Abend schon noch etwas übereifrig war. Denn ob des Windes drohten den Kindern gestern um 18 Uhr die Hände abzufrieren beim Halten der Holzstecken. Gegessen haben wir deshalb dann doch drinnen. Obwohl wir nun einen wunderbaren Windschutz auf der Terrasse haben! Gebaut aus Brennholz – meine Idee (siehe Bild). Ich habe nur lächerliche zwei Jahre gebraucht, meinen Mann davon zu überzeugen, dass diese eine gute ist. Nun ist er selbst auch begeistert.
Aber wie gesagt, gestern war es trotzdem zu kalt fürs Draußenabendessen. Also Knacker drinnen, mit Corona und Kindern. So weit, so romantisch.
Ja, das kann ich nur bestätigen, dass es sogar ganz wichtig ist, als Mutter auch glücklich bzw zufrieden zu sein, denn sonst zieht sich das fort bis zu den Omazeiten und spätestens dann muss man gelernt haben, das man das Glück sowieso und überhaupt nur in sich selber finden kann und auch muss!!!! Als fünffache Oma kann ich das nur aus eigener Erfahrung schreiben! Liebe Grüsse von Mama!!! Also: zu dir und deinen Kindern den gefallen und sei glücklich!!!