Ich mag ja diese Zeit. Wenn es so bald finster wird. Und der Wind bläst. Das ist toll. Nicht, dass ich nicht im Frühjahr auch wieder froh wäre, wenn es wieder heller, wärmer wird. Aber grundsätzlich liegt mir das. Da kann man getrost den ganzen Tag zu Hause verbringen und Kerzen anzünden und lesen. Sofern man davor, danach oder dazwischen zumindest eine gute Stunde Bewegung an der frischen Luft hatte. Sobald diese absolut obligatorische Stunde erledigt ist, darf man dann die Türe hinter sich schließen und drinnen sein. Mit oder ohne Freunde, mit oder ohne Familie. Das ist alles in dieser Zeit irgendwie immer gut. Wenn dann mal ein Sonnentag ist, ja, dann muss man sich schon zusammenpacken und rausgehen. Am besten zwischen 11 und 15 Uhr. Weil davor und danach eh schon wieder kühl. So ist das. Und das mag ich. Jedes Jahr wieder. Gut, dass wir am Hügel bauen, da ist das Klima auch gleich noch viel rauer. Erinnert mehr an Sibirien als an die Toskana. Zumindest wenn kalt und Wind. Was häufig ist.
Blöderweise passt das alles nicht so gut mit dem Hausbau zusammen. Denn wenn kalt und Wind, dann wird nicht gebaut. Zumindest nicht wenn zu kalt. Genau das aber kündigt sich in der nächsten Woche an. Es droht also ein Baustopp. Dabei hoffe ich doch täglich aufs Neue auf die Nachricht, dass wir nicht im August sondern doch schon im Mai einziehen können. Dies rückt natürlich mit jeder Unterbrechung in weite Ferne. (Und ist auch insgesamt völlig unrealistisch. Aber wer hofft, der stirbt nicht! Oder wie geht dieser Spruch?) Immerhin ist der Baufortschritt richtig toll, wie man an diesem sterbenslangweiligen Baustellenfoto sehen kann. Aber für uns ist es ähnlich wertvoll wie ein Ultraschall-Bild eines unserer Kinder.
