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Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub oder: Der Alltag hat uns wieder 

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub oder: Der Alltag hat uns wieder 

Vier Kinder, vier Wochen, vier Ferienhäuser, drei Länder (Dänemark, Norwegen, Schweden) – das war unser Sommerurlaub 2024. Dieser ist nun schon fast zwei Monate her. Seitdem hat uns der Alltag wieder im Griff. In gutem aber festem Griff. Gar nicht so schlecht. Denn Alltag heißt auch wieder Rahmen und Ordnung, weniger planen, mehr Regelmäßigkeit. Das tut uns allen gut. Zumal ich ja nach den vier Wochen auf Reisen noch fünf Wochen mehr oder weniger alleine mit den Kindern zu Hause war. Das war dann nochmals Urlaub – aber eben zu Hause und mit allen sechs Kindern. Wobei eines davon, das älteste Kind, zum ersten Mal arbeiten durfte. 

Ach, der erste Ferialjob. Ich sehe mich selbst noch Tische abräumen im Freibad am See. Denn das war mein allererster Job. Illegal, damals war ich 12. Aber früher war ja nicht alles immer so ganz genau geregelt. Das ist ja noch nicht lange so, dass immer gleich die Anwaltskeule über einem geschwungen wird. Auch wenn die genauen Regeln Vorteile haben. Bitte nicht falsch verstehen. Aber sie haben auch Nachteile! Den Pädagoginnen beispielsweise wird dadurch das Leben definitiv erschwert. Und plötzlich hängt auch beim Brunnen auf unserem Lieblingswanderweg ein Schild mit der Aufschrift „Kein Trinkwasser“, damit ja nicht jemand die Stadt klagt, wenn er mal Bauchweh haben sollte nach einem Schluck davon. 

Aber gut, die Zeiten ändern sich eben. 

Ich hab seit dem Urlaub auch einiges verändert. Zum Beispiel hängt bei uns im Garten jetzt eine ewiglange Wäscheleine. Denn im Urlaub hatten wir eine und ich bin draufkgekommen, dass das Aufhängen auf der Leine viel schneller geht als auf dem Ständer und die Sachen so auch schneller trocken werden. Warum hat mir das denn nie jemand gesagt? Wäscheständer ist gestern, Wäscheleine – sofern natürlich der Platz dafür vorhanden ist – heute. Bei uns zumindest. Noch eine Neuigkeit ist mein essentechnischer Pragmatismus. Den hab ich mir auch in Skandinavien abgeschaut. Die Dänen, Norweger und Schweden sind ja nicht unbedingt bekannt für ihre köstliche Küche. Aber schlecht ist sie auch nicht. Im Gegenteil. Und: Sie ist vor allem eines – einfach. Denn die Skandinavier wollen sich – so meine Theorie – vor allem in der hellen Jahreshälfte, nicht all zu lange mit Kochen indoor aufhalten und machen daher vieles einfach. Und so halte ich es nun auch. Einfache Zutaten, einfache Gerichte. Und ab und an sogar mal was fertiges: Fertige Palatschinken beispielsweise. Oder Mohnnudeln aus dem Tiefkühler. Klingt arg, ist es aber gar nicht. Vor allem wenn man dieses Essen mit genügend Bewegung und Natur verbindet, dann stimmt das auch gesundheitsmäßig wieder zusammen. 

So also hantle ich mich von Tag und Tag und schaffe nie alles, nie ist alles fertig, aber oft ist grad alles irgendwie auch wieder ganz gut. Und wenn ich mal ganz viel Urlaubsgefühl brauche, dann gehen wir einfach einen Tag lang in die Berge oder an den See, von dem herkomme. Denn „mein Gmunden“ ist ja ein bisschen wie ein kleiner Fjord. 

Direkt am Fjord stand unser zweites Ferienhaus, das in Norwegen. Das war so schön, das kann man sich hierzulande, wo jedes Gewässer total zugebaut ist, gar nicht vorstellen. Ein Wahnsinn. Überhaupt war jedes unserer Ferienhäuser an einem Gewässer, zwei Mal Nordsee, einmal Fjord, einmal Ostsee. Immer ein bisschen anders – von wilden Dünen über die milde Ostsee – aber immer faszinierend. „Life is better at the beach“ hat mein Mann, der ganz und gar nicht vom Wasser viel mehr vom Haus neben dem Acker kommt, gesagt. Und er hat recht. Warum wir nicht am Wasser wohnen? Ich weiß es nicht. Das hat sich eben so ergeben. So wie sich vieles im Leben oft einfach so ergibt. Ist vielleicht auch gut so, immer alles bewusst so entscheiden wäre vielleicht auch zu anstrengend. 

Apropos entscheiden: Derzeit planen wir unseren Herbsturlaub. Dieses Mal wird es wohl eine Zugreise nach Kopenhagen werden. Mit dem Zug waren wir mit den Kindern ja noch kaum unterwegs. Das wäre mal was anderes. Unsere Freunde schwören drauf. Die haben gar kein Auto und fahren dennoch auch richtig weit weg mit ihren drei – noch jungen – Kindern. Das will ich jetzt auch ausprobieren, auch wenn wir es immer sehr bequem haben in unserem kleinen Bus. Ach ja, wie die 5000 Kilometer Autofahrt im Sommer waren? Gut! Autofahren können wir bzw. unsere Kinder. Die Bilanz: Mehrere Stops bei McDonalds (das gibt es bei uns eh nur im Urlaub), vier ganze Filme, viel gute Musik und nette Zwischenstops in Mitteldeutschland, wo es übrigens auch ganz schön ist! Und: Zwei Fährfahrten – immer ein Erlebnis – und gaaaanz viel tolle Natur. Unglaublich, unfassbar. Aber ich bin halt eben hoffnungslos verliebt in Skandinavien. 

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1 Kommentar
  • Skandinavischen ist sicher sehr schön, aber der Laudachsee ist derzeit auch eine totsichere Konkurrenz, – ok, zumindest für mich! 😃 viele Grüße aus deiner alten Heimat!🧡