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Meine Pausen im Alltag oder: Wir Eltern müssen uns um selbst kümmern! 

Meine Pausen im Alltag oder: Wir Eltern müssen uns um selbst kümmern! 

Als mein Mann vor einiger Zeit nach sechs Wochen Papa-Urlaub rund um die Geburt von K6 wieder zu arbeiten begonnen hat, war seine erste Aussage, als er am ersten Arbeitstag nach Hause gekommen ist, jene: Es war so toll! Ich konnte Kaffeepausen machen, ohne dabei gestört zu werden. Niemand hat mich in diesen fünf Minuten angesprochen. Richtig erholsam war das, obwohl wirklich viel zu tun war.“ Diese Sätze sind mir in Erinnerung geblieben. Gut, es ist auch noch nicht lange her, dass er das gesagt hat – wobei es mir sehr wohl wie eine Ewigkeit vorkommt, K6 ist nun schon ein gute drei Monate alt (das genaue Zählen der Wochen habe ich ab K4 aufgehört…)  aber die Einprägsamkeit des Gesagten es liegt vor allem am Inhalt. Denn: Pausen sind oft genau das, was mir fehlt in meinem Alltag. Dabei schreibt jeder Arbeitgeber Pausen vor. Die Wichtigkeit ist also unumstritten. Aber hat das schon einmal jemand meinen Kindern gesagt? Als Arbeitgeber sind die wohl am Beginn der industriellen Revolution hängen geblieben. 12-14 Stunden-Schichten, dazu geteilte Betten. Hatte unsere Gesellschaft das nicht schon längst hinter sich gelassen. Wir Mütter sind eben nicht unbedingt Teil des konventionellen Systems. Für uns gelten andere Regeln. Regeln, die wir selbst machen müssen. 

Wir müssen uns um uns selbst kümmern. Wir sind Gewerkschaft, Betriebsrat, Aufsichtsrat, Demonstrantin uvm. in einem. Daher habe ich es selbst in die Hand genommen und endlich wieder Pausen eingeführt in meinem Leben. 

Und es ist wirklich erstaunlich, was fünf Minuten Ruhe bewirken können! Ich bin ein anderer Mensch danach. Habe wieder Geduld mit den Kindern und kann im Hier und Jetzt sein, statt die ganze Zeit abzugleiten. 

Allerdings kommt es sehr darauf an, wie ich diese fünf Minuten (manchmal werden auch 10 oder 15 daraus, hängt von den Kindern ab) nütze. Verwende ich diese Zeit fürs Ins- Handy-Glotzen, dann entspannt mich das weit weniger als wenn ich lese (analog in einem Buch) oder stricke. Das Stricken ist wie Meditation für mich. Diese Kombination aus Kreativität und Handarbeit und Gleichmäßigkeit und dann noch das tolle Gefühl der Nadeln und der Wolle in meinen Händen. Ein Traum. Und dabei kommt dann auch noch was raus. So toll! Kann ich nur wärmstens empfehlen! Aber vermutlich wäre auch eine reine In-die-Luft-schauen und Kaffe trinken-Pause erholsam oder ein paar Dehnübungen. 

Jede und jeder braucht da natürlich etwas anderes. Wichtig ist nur, es regelmäßig zu tun. Ich habe mir selbst – wie in jeder gut geführten Firma – fünf Minuten pro Stunde erlaubt und so mache ich das nun schon seit einiger Zeit. Vor allem im Moment, da dauernd irgendein Kind krank ist und so der Alltag noch viel intensiver ist als sonst, tut das sehr gut und bringt als Mama gut durch diese Tage. 

In diesem Sinne – schöne Pause! 

Michaela 

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