Meine Tage sind ein Auf und Ab. Mal finde ich uns als Eltern toll, mal schrecklich. Mal finde ich unser Leben wunderbar und leicht, mal echt anstrengend. Ist das eigentlich normal? Und: Wie macht man das alles richtig?
Jetzt ist wieder die Zeit des Drinnenseins da. Die Zeit, in der ich die Stunden zähle, an denen wir draußen waren. Ich bin eine echte Draußen-Verfechterin. Und gerade in dieser kalten Zeit ist der Effekt ja besonders toll – eine halbe Stunde draußen und schon fühlt man sich wie neu geboren – ein bisschen erfroren, aber dafür ist es drinnen umso besser. Meine Zieldauer des Tages sind immer zwei Stunden. So lange sollten wir meiner Meinung nach täglich draußen gewesen sein. Aber das ist gar nicht so leicht manchmal. Ich zum Beispiel gehe gerne spazieren, die Kinder aber nicht immer. Sie spielen oft lieber im Garten. Aber da will ich bei der Kälte (und zudem so ganz ohne Schnee) echt nicht daneben stehen und zuschauen. Nein, ich will kein Pferd sein. Danke für die Anfrage. Ich will auch nicht dauernd an der Schaukel stehen und antauchen. Nein, das will ich nicht! Trotzdem sollen die Kinder draußen sein. Ich geh ja dann einfach noch eine Runde spazieren. Aber so oft bin ich unsicher, ob ich das so machen kann, wie ich es tue. Ob das in Ordnung ist, zusagen, Kinder, so, ihr geht jetzt raus bis zum Mittagessen. Und bitte läutet nicht im 5-Minuten-Takt. Denn das ist ja so eine Sache. Immer brauchen sie irgendwas. Mal muss die eine aufs Klo, mal hat sich die Kleine die Handschuhe ausgezogen und kommt nicht mehr rein. Mal müssen sie mir dringend irgendetwas erzählen. Oder sie haben etwas drinnen vergessen. An manchen Tagen komme ich kaum von der Haustür weg, wenn sie draußen sind. Und dazu kommt noch, dass sie manchmal auch gar nicht gern draußen sind. Oder eben es so gerne hätten, dass ich auch dabei bin. Aber! Aber ich will doch jetzt mal schnell die Küche aufräumen, die Wäsche machen, Staub saugen oder einfach mal eine Reihe stricken. Könnte ich bitte? Dürfte ich bitte? Einfach nur ich – egal mit welcher Tätigkeit. Und ihr macht einfach euer Kinder-Ding. Aber wieviel Kinder-Ding sollte ich als Mama mitmachen? Wieviel Spiele pro Tag spielen, Bücher vorlesen und Basteleien machen? Ist das, was ich mit ihnen tue, genug oder bräuchten sie eigentlich mehr? Sind meine Kinder arm mit mir?
Auch mit den beiden Großen (fast 14 und 12) habe ich das Thema immer noch. Denn auch sie haben scheinbar mehr Bedarf an Zeit mit mir als umgekehrt. Am liebste nach 20 Uhr noch mal ein Gespräch in aller Ruhe. Aber um diese Zeit habe ich einfach kein Bedürfnis mehr nach Kindern! Egal welchen Alters. Manchmal ist das zwar anders, aber das ist dann eher die Ausnahme als die Regel. Gestern zum Beispiel haben wir zu viert Schlüsselanhänger für Weihnachten geknüpft. Das war schön. Aber als sie dann gegen 21.15 Uhr in ihre Zimmer gegangen sind, da war nicht mehr viel übrig für meinen Mann und mich. Schließlich klingelt der Wecker um 5 Uhr früh. Und Schlaf macht ja bekanntlich schön. Daher finde ich ihn wichtig.
Also – wie macht man das alles richtig? Wenn sie sich an einem freien Tag zu Hause viel alleine spielen habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich gar nicht erst frage, ob sie mit mir etwas machen wollen und wenn sie mich fragen, ob ich etwas mit ihnen machen kann und mir einfach nicht danach ist oder ich keine Zeit habe, dann habe ich erst recht ein schlechtes Gewissen. Sehr oft mache ich ja auch echt gerne was mit ihnen – gemeinsam kochen, backen, lesen, in den Wald gehen, basteln. Aber halt sehr oft scheinbar sehr viel weniger oft als sie das möchten.
Wie ist das bei euch? Wieviel Zeit verbringt ihr aktiv mit euren Kindern? Oder sehr ihr euch auch eher als verlässliche Ansprechperson mit Versorgungsrolle, die ab und an auch lustig ist?
Liebe 5 fache Mama! Ich würde, nachdem ich DICH und Deine Kinder, schon eine Zeit begleite, dich als Mutter erlebe bzw bewundere, die Frage andersrum stellen, nämlich: bist du arm als Mutter von 5 Kindern? Ich erlebe dich als sehr, sehr fürsorgliche und tolle Mutter mit engelsgeduld und wenn nötig mit konsequenz! Deine Kinder haben grosses Glück so eine Mama zu haben die ihnen alles was nötig ist mitgibt für ihr Leben! Und das jeden Tag!!! Ich kann nur eines immer wieder sagen: sollte ich jemals wieder zur Welt kommen, dann wäre ich gerne dein Kind! Umarmung von der 5fach Oma!!!!