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Beruhigende Garten-Gedanken und Schneckenalarm oder: Mit Banalitäten durch diese unfassbare Zeit

Beruhigende Garten-Gedanken und Schneckenalarm oder: Mit Banalitäten durch diese unfassbare Zeit

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Ja, das Gärtnern ist schön. Und gibt ein Gefühl der Sicherheit. In diesen Zeiten. Denn die Unsicherheit, die ist beim mir jetzt voll da. Wie wird das wohl alles weitergehen? Im Herbst. Mit ohne Gas. Mit Arbeitsplätzen, die verloren gehen. Mit Krieg, der sich ausweiten könnte. Was kommt da auf uns zu? So schön das Leben an diesen Sommersonnentagen ist, so sehr ist es überschattet von den Nachrichten des Tages. Wie wird es um unsere Gesellschaft stehen heute in einem Jahr? 

Das dritte Jahr sind wir nun in unserem Haus und ich werde besser. Besser in Sachen Gartenarbeit. Ehrlich gesagt bin ich total hineingekippt in dieses Thema. Es lässt mich nicht mehr los. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht etwas einpflanze, umgrabe, plane oder zumindest gieße. Der Garten ist meine neue Leidenschaft. Die aber auch Leiden schafft. Wenn die Schnecken mal wieder zugeschlagen haben. Wie diese Woche bei meinen nigelnagelneuen Salatpflänzchen. Gekauft in der 1a-Gärtnerei im Nachbarort in Rohr. 12 Stück, mit Liebe gepflanzt. Gemeinsam mit den Kindern. Ins auch ganz selbst gemachte Beet. Allerdings ohne Schneckenschutz. Da hätte ich wohl nicht sparen sollen. Als ich am nächsten Tag guter Dinge hinters Haus gegangen bin – alles weg. Das gibts doch nicht! 

Ich lass das vorerst wieder mit dem Salat. Und warte auf mein neues Hochbeet. Das mir mein Mann versprochen hat. Allerdings will er es aus selbst behauenen Balken machen. Das kann wohl noch eine Zeit lang dauern. Ich hätte ja schwuppsdischwupps mal schnell ein paar Paletten bestellt und fertig. Aber mein Mann, der will keine halben Sachen. Der wills für länger. Was jetzt nichts gegen Palettenbeete sein soll bitte. Er wird schon noch draufkommen. 

Auf viele Dinge muss man ihn ja selbst draufkommen lassen. So wars auch bei unserem Sicht— und Windschutz auf der Terrasse. Drei Jahre lang habe ich ihn bearbeitet. Und jetzt ist er komplett begeistert. Geduld. Nach wie vor nicht so ganz meine Stärke. Aber es wird. 

Wir haben die allererste selbst gezogene Gurke meines Lebens geerntet. Köstlich war sie! Die Kinder haben mir das abgeschnittene Ende übrig gelassen.

Derweil freue ich mich über alles was blüht und gedeiht im Garten. Über die Tomaten, die Kräuter, die Zucchini. Und die allererste selbst gezogene Gurke meines Lebens. Die in weniger als zwei Minuten von meinen Kindern aufgegessen wurde. Köstlich war sie, ich durfte das abgeschnittene Ende verspeisen. Nun warten wir geduldig auf die nächste Gurke. Was wohl noch etwas dauern wird. 

Gärtnern als mein gefühlter Sicherheitsanker in Zeiten der Mega-Verunsicherung 

Ja, das Gärtnern ist schön. Und gibt ein Gefühl der Sicherheit. In diesen Zeiten. Denn die Unsicherheit, die ist beim mir jetzt voll da. Wie wird das wohl alles weitergehen? Im Herbst. Mit ohne Gas. Mit Arbeitsplätzen, die verloren gehen. Mit Krieg, der sich ausweiten könnte. Was kommt da auf uns zu? So schön das Leben an diesen Sommersonnentagen ist, so sehr ist es überschattet von den Nachrichten des Tages. Wie wird es um unsere Gesellschaft stehen heute in einem Jahr? 

Und schon kehre ich lieber wieder zurück in den Garten. In einem Jahr? Da hab ich dann schon mein Hochbeet und der Salat gedeiht prächtig. Die Schnecken kriegen nichts mehr ab davon. Sicher nicht! 

Irgendwann muss man doch tun können, oder nicht?

Ich kann mir das alles noch nicht vorstellen. Und fange derweil mal an, Wasser und Strom zu sparen. Die Klimaanlage im Auto nicht mehr anzumachen. Weniger Klopapier zu verwenden und auch die Kinder darauf hinzuweisen, dass zwei Blatt pro Klogang ausreichend sind. Das ist wohl alles lächerlich, aber irgendwas muss man doch tun, oder nicht? 

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1 Kommentar
  • Danke für deinen Beitrag, auch mich verunsichert manchmal die momentane Lage. Auch ich beginne bei verschiedenen Dingen zu sparen oder bewußter zu verwenden. Aber zwischendurch muss man/frau auch das Leben genießen… Martina Schwarzmann empfiehlt gegen diverse Schädlinge im Garten „mehr anzupflanzen“, damit noch genügend da ist, wenn diese Räuber zugeschlagen haben. Das würde das Ärgern ersparen ;-)!? Viel Spaß noch im Garten! PS: Ich glaube die Gärtnerei unseres Vertrauens verkauft auch „fertiges“ Gemüse…