Erinnern Sie sich an Supermario? Das Nintendo-Jump ’n’ Run Spiel von vor über 37 Jahren? Diese Woche war mal wieder so eine. So eine Jump ’n’ Run Woche. Zum Glück ohne Game Over.
Meist ist es schon losgegangen in dem Moment, in dem ich Bein 1 (im guten Fall das rechte) aus dem Bett gestellt habe. Denn wenn sich mein Mama-Wärmeflaschen-Körper entfernt, wacht meist auch gleich Kind 5 (2 Jahre) auf. Dieses liegt nach wie vor in jeder Nacht wie ein siamesischer Zwilling neben mir. Manchmal liegt sie sogar quer über mein Gesicht! In diesen Fällen muss ich jenes nach dem Aufstehen erst glatt bügeln, damit ich nicht die beiden Großen (11 und 13) erschrecke, die sich zum Zeitpunkt meines Erscheinen bereits in der Küche befinden und ihre Jause herrichten.
Immerhin hat das Bügeln noch nichts mit dem neuen Lebensjahr, in das ich – ebenfalls diese Woche – getreten besser gesagt gesprungen und gelaufen bin, zu tun. Supermario ist übrigens mein Baujahr, er wird im Herbst junge 37.
Egal wann, das kleinste Kind steht immer mit mir auf…
Und wenn dann der Morgen schon mit Gesichtsbügelei beginnt, bei der Kind 5 noch dazu dabei ist und mich verfolgt, bis wir endlich beim Frühstückstisch sitzen, ja, dann bin ich um 8.15 Uhr, wenn ich vom Kindergarten wieder nach Hause komme, doch schon ziemlich erledigt.
Ich kann nur müde lächeln, wenn in diversen Artikeln davon die Rede ist, dass man den Morgen nützen sollte, um zu sich selbst zu kommen. Ich bin schon froh, wenn ich es alleine mit mir aufs Klo schaffe. Ein Kaffee in aller Ruhe für mich? Dazu dann noch mein Morning Mindful Journal mit Stiften, die gute Laune verbreiten? Das lässt sich in meinem Leben einfach nicht machen. Nicht einmal wenn ich den Wecker noch früher stellen würde. Denn egal wann – das kleine Kind steht mit mir auf.
Ich weiß, es ist nur eine Phase. Trotzdem anstrengend alles. Ein Mindful Journal führe ich übrigens trotzdem und kann ich nur weiterempfehlen. Es ist ein sogenanntes 6-Minuten-Tagebuch, das aufgeteilt ist in 6 Fragen, von denen drei am Morgen und drei am Abend zu beantworten sind. Am liebsten mag ich die Rubrik „Positive Selbstbekräftigung“. Da schreib ich immer wieder hin: „Du bist ganz ruhig. Es ist alles gut.“ Und ich kann nur bestätigen, was derzeit gefühlt alle sagen – die Selbstmanipulation in Form solcher Sätze funktioniert. Zumindest ein bisschen. Auch wenn ich meinen Satz eigentlich immer erst nach den ersten drei Stunden des Tages um 08.30 Uhr, umgeben von den Überresten des morgendlichen Wahnsinns, schreibe und für den Abendteil des Journals überhaupt meist schon viel zu müde bin. Die Rubrik „Was werde ich morgen besser machen?“ geht sich also leider nur sehr selten aus. Das hemmt meine Persönlichkeitsentwicklung vermutlich ein bisschen. Aber was soll’s. Supermario habe ich auch langsam aber trotzdem bis ins letzte Level geschafft.
Hier für alle Nostalgiker ein Link zu einem Supermario-Walktrough:
https://www.youtube.com/watch?v=rLl9XBg7wSs
Und hier geht’s zum 6-Minuten-Journal: