Zum 3. Mal startet im Herbst 2020 der Hochschullehrgang Kulturvermittlung
Museen sind wie Bücher, in die man hineingehen kann. Oft sind sie Kunstbände und Sachbücher, häufig Romane. Denn in Museen werden Themen aller Art aufbereitet. Zahlen, Daten, Fakten spielen dabei Nebenrollen, die Geschichten stehen im Vordergrund. Und natürlich – die BesucherInnen.
Dass so ein Besuch in einem Museum schon seit den letzten zehn bis fünfzehn Jahren mehr als ein Durchgehen und schauen ist, das wissen eigentlich eh schon die meisten. Aber manchmal gibt es trotzdem noch ein bisschen „Berührungsangst“. Genau da knüpfen die KulturvermittlerInnen an – sie nehmen an der Hand und bereiten die Inhalte der Ausstellungen und Sammlungen so auf, dass ein quasi analoges Infotainment entstehen kann.
Wissenserweiterung und Kulturkontakt aktiv also. Denn die kommunikative Einbahnstraße ist heute nicht mehr zeitgemäß. Das Museum ist und kann mehr. Es ist „ein Ort des Entdeckens, des Dialogs und der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen“ , so Mag. Dr. Klaus Landa, Geschäftsführer des Verbundes Oberösterreichischer Museen und gemeinsam mit Mag. Sandra Malez und Dr.in Nina Brlica Leiter des Lehrgangs Kulturvermittlung der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Einen wichtigen Teil der Ausbildung bildet die Methodenvielfalt der Kulturvermittlung. Dabei geht es darum, den BesucherInnen möglichst vielfältige und individuelle Zugänge zu einer Ausstellung, zu Exponaten zu ermöglichen.
Umfassende, (fast) einzigartige Ausbildung in Österreich Differenzierung ist also auch in diesem Bereich das Schlagwort. Jede/r geht schließlich mit anderen Erwartungen, mit anderem Vorwissen, mit anderen Zielen ins Museum und genau dies soll auch bedient werden. Wichtig sei deshalb, dass die KulturvermittlerInnen spüren, wo die Bedürfnisse einer Gruppe liegen, so Landa. Ein Standardprogramm mit Standardtext ist nicht mehr gewünscht. Vielmehr soll Lust auf Entdeckung gemacht werden. Die BesucherInnen sollen ermuntert werden, sich einzubringen, im Optimalfall aus ihrem Erfahrungsschatz berichten und so die Ausstellungserfahrung um ihr Wissen in diesem Moment zu erweitern.
Logisch, dass all dies nur möglich ist, wenn die KulturvermittlerInnen umfassend geschult sind. Der Lehrgang Kulturvermittlung, der in diesem Herbst zum dritten Mal startet, deckt all diese Bereiche (und noch mehr) ab. Er stellt im übrigen eine der wenigen umfassenden Ausbildungen im Bereich der Kulturvermittlung in Österreich dar und zeichnet sich durch hohe Praxisanteile mit Exkursionen in Museen in Oberösterreich und Österreich aus. Neben einer fundierten Ausbildung im Fachbereich Kulturvermittlung bietet er auch die Möglichkeit eines Blickes hinter die Museumskulissen. Die fünf Museumssäulen – Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln – studieren die TeilnehmerInnen in den jeweiligen Institutionen und bekommen dadurch nicht nur das Rüstzeug für eine professionelle Kulturvermittlungsarbeit, sondern auch einen Einblick in die museale Welt. Weitere Themen des Lehrgangs sind Projektmanagement, Marketing, Kulturtourismus sowie das das grundlegende Kennenlernen von Kultur- und Handwerkstechniken.
Die oberösterreichischen Museen verzeichneten übrigens bei der letzten Zählung circa eine Million BesucherInnen!
Nähere Infos: www.phdl.at/studium/weiterbildung/hochschullehrgaenge
www.ooemuseen.at/infos-fuer-museen/weiterbildung/kulturvermittlung