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Textil- und Accessoire-Poesie aus Linz

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Mit katuni im Dachboden Ich muss zugeben, ich liebe es, KünstlerInnen in ihren Ateliers zu besuchen. Denn an diesen Orten spiegelt sich der Charakter der Person hinter den Arbeiten am authentischsten wieder. Und Künstler sind ja im Allgemeinen doch meist recht spannende Menschen. Dieses Monat habe ich das Atelier von katuni, alias Katja Mairhofer, in der […]

Mit katuni im Dachboden

Ich muss zugeben, ich liebe es, KünstlerInnen in ihren Ateliers zu besuchen. Denn an diesen Orten spiegelt sich der Charakter der Person hinter den Arbeiten am authentischsten wieder. Und Künstler sind ja im Allgemeinen doch meist recht spannende Menschen. Dieses Monat habe ich das Atelier von katuni, alias Katja Mairhofer, in der Nähe der Herz-Jesu Kirche in Linz besucht und war verzaubert…

Es ist eine zarte, zurückhaltende, blonde Frau Mitte Dreißig, die mich in den Dachboden ihres Elternhauses führt. Seit 2 Jahren arbeitet die Mutter zweier Kinder im Zweitberuf als Designerin und Siebdruckerin. Katja entwirft Steckenpferd-Prinzen, Waldfreunde, sich liebende Igel und viele andere Figuren, die mittlerweile schon ganze SkizzenBücher füllen und sich bestimmt auch in einem Kinderbuch sehr gut machen würden. Eine eigene Fantasiewelt also, die sie auf Kleider, „Schörts“, Pullis, Broschen, Haarbänder, Notizheftchen, Pölster uvm. verewigt. Dabei hat sich die 35-Jährige kein unaufwendiges Verfahren ausgesucht, um die ökologisch korrekten Stoffe, die sie oft erst nach sehr ausgiebiger Recherche erwirbt, zu individualisieren. Die Illustrationen werden erst in Stempelgummi geschnitzt, danach werden die gestempelten Motive eingescannt, nachbearbeitet, zu Mustern gesetzt und aufs Sieb gebracht. Händisch wird die Farbe mit einem Rakel durch das Sieb gepresst und so die Illustrationen auf dem Stoff verewigt, die sich später auf Pullis und Kleidern tummeln.

Katuni = Katja‘s Unikate Mit ihrer ruhigen, sehr smarten Art erzählt mir die Linzerin von ihrem Kopf, der tausend Ideen beherbergt, von ihrem Wesen, das dringend Kontinuität und Strukturen braucht, um sich nicht im Chaos zu verlieren, vom Arbeiten, umgeben von ihren Kindern und von ihrem Werdegang. Quasi als Quereinsteigerin ins Siebdruck- und Designbusiness. Denn Katja ist eigentlich Behindertenfachbetreuerin. Schritt für Schritt hat sie sich autodidakt all das umfangreiche Wissen und die Fertigkeiten angeeignet, die man braucht, um diese wunderbaren Schmuckstücke zu kreieren. Der Dachboden ist mittlerweile eine überdimensionale Schatzkiste, jede einzelne Brosche mit Witz und Herz produziert. Sogar die Verpackungen sind handbedruckt und stets mit ein paar lustigen Wörtern versehen. Katja hat Humor, der wirklich Spaß macht. „Kindchen! Wenn du schon immer aus der Reihe tanzen musst, dann bitte mit etwas mehr Stil! Kauf doch zumindest deine Sachen bei katuni.“, dieser Spruch ziert ihre Homepage.
Verkaufshit Kummer-Käthe Katja, die schon als Zehnjährige etwas „eigen“ war und für alte Schränke und Stoffe um fünf Uhr früh die Flohmärkte in ganz Linz abgeklappert hat, ist eine Person mit viel Liebe zum Detail. Diese Liebe wird spürbar, wenn die Design-Poetin von den Prozessen des Druckens erzählt, die in ihr ein Gefühl von freudiger Spannung und Entspannung auslösen, obwohl das Drucken an sich eine sehr heikle Angelegenheit ist. „Zu sehen, wie von einer Idee ausgehend nach etwas Zeit ein Kleid wird, das ist schön, das ist ein tolles Erlebnis.“ Auch wenn sich Katja nach wie vor nicht traut, ganz von ihrem Zweitjob zu leben, großes Risiko wäre das wohl kaum mehr. Die Eulen-Kleider, Rock-Blaumänner, das Kummer-Käthe-T-Shirt… all ihre Produkte sind mehr als gefragt. Erhältlich sind die katuni-Schätze übrigens unter www.katuni.at und live zu sehen zwischen 13.- und 15. April im Kulturquartier Linz.  Vorsicht, katuni macht süchtig!

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