Die ersten Blumen blühen in der Böschung, der Rasen ist gesät, mein Mann räumt fleißig die Fertigteilgarage ein. Er montiert Ordnungssysteme für Werkzeug, Skiier, Bälle, Fährräder, ja sogar für die diversen Helme. Wenn es in unserem Haus auch so ordentlich werden wird wie es derzeit in der Garage ist, dann wird wird Marie Kondo (1) ihre Freude mit uns haben. Wenn.
Noch ist das Haus nicht fertig. Noch schweben die potentiellen Ordnungssysteme als gespeicherte Bilder aus Pinterest im WWW. Noch wurden sie nicht Realität. Aber die Motivation dafür ist da. Und die vorhergegangene Selbsterkenntnis, dass jedes Ding seinen fixen Platz haben muss, sonst findet es nie zu ihm zurück. Oder nur so selten, dass das lästige Suchen für sehr viel Ärger sorgt. So soll es also in unserem neuen Zuhause von oben bis unten sinnvolle, funktionierende Aufbewahrungssysteme geben, die man mit Freude aufsucht, um all den Dingen, die sonst in diversen Kisten oder Schubläden und hinteren Winkeln der Schränke verschollen würden, Raum zu schaffen.
Es soll in den Kinderzimmern der großen Mädchen zum Beispiel an den Wänden Regale mit Boxen geben für dies und jenes, Aufhängesysteme für bereits getragene, aber noch nicht schmutzige Kleidung, für Kappen, Gürtel, Haarbänder. Die kleinen Kinder werden Systeme zur Aufbewahrung der vielen Kleinigkeiten bekommen, zusätzlich zu den Kisten für die platzeinnehmenden Dinge wie Duplo, Lego, Zugschienen, Puppen, Barbies. Was haben die viele Sachen! Meinereins wird zukünftig im Bad sämtliche Schminkutensilien, Haarshampoos, Nagellack und Co. übersichtlich lagern, ohne jedes Mal den gesamten Alibert ausräumen zu müssen, damit der neue Matt-Beige für die Maniküre zum Vorschein treten kann.
Ich frage mich ja, wieviel Zeit wir plötzlich im neuen Haus haben werden. Zeit, die bis dahin besetzt wurde durch die Suche nach x und y. Es wird wie Urlaub sein, das neue Haus. Da bin ich sicher. Zumindest für die ersten Wochen und Monate. Das Gesetz der Entropie (1) wird uns realistisch betrachtet vermutlich selbst bei Umsetzung aller angekündigten Maßnahmen heimsuchen. Aber vielleicht wird es sich schneller und einfacher immer wieder aufs Neue zurückdrängen lassen. Mit weniger Aufwand. So hoffe ich.
(1) Marie Kondō, Japanerin, die in L.A. lebt. Sie ist Beraterin in Sachen Ordnung und hat mit ihren Büchern zu eben diesem Thema sowie der dazu gehörigen Netflix-Serie das Aufräumen zum Trend gemacht.
(2) Unordnung wird physikalisch mit Entropie bezeichnet. Es ist ein Trend in der Natur, dass die Entropie in einem System immer größer wird. Quelle: https://www.phyx.at/unordnungweltall/ abgerufen am 28.5.2019
Ordnung ist, wenn man/frau weiß, wo man/frau nicht suchen muss ;-)! Viel Spaß beim Siedeln und Einräumen, wir machen es Euch dann nach!