Was passt noch weniger zusammen als Nachhaltigkeit und Kinder? Genau, Nachhaltigkeit und Fliegen. Wobei auch Flugzeuge und (Klein-)Kinder nicht besonders gut zusammen gehen. Finde ich jedenfalls.
Trotzdem, ja trotzdem soll ich für zwei Tage nach England. Beruflich natürlich. Nicht privat. Schlimm genug, dass ich überhaupt zwei Tage weg muss. Also nicht für mich, ich finde es sogar ganz angenehm, mal wieder rauszukommen – auch wenn ich mir unter rauskommen normalerweise keinen Kurztrip mit dem Flugzeug vorstelle. Schlimm findet es natürlich nur mein Mann, der ZWEI TAGE ALLEINE MIT DEN KINDERN VERBRINGEN SOLL. Natürlich liebt er die Kinder und wir teilen uns die Erziehung selbstverständlich gendergerecht und wie allseits üblich 5/8 Frau, 3/8 Mann auf, trotzdem. Vor allem weil, ja, weil das so kurzfristig und unerwartet kam. So etwas muss schon langfristig geplant werden… meint mein Mann. Auf jeden Fall fliege ich also in ein paar Tagen nach England. Dieser eine Flug übrigens bläht meinen ökologischen Fußabdruck zu einem Abdruck eines Riesen auf. Er ist größer als mein gesamter Abdruck im letzten halben Jahr! Weil mich das jetzt doch mehr als erwartet beschäftigt, mehr ehrlich gesagt, als die Tatsache, dass ich meinen Mann und die Kinder eine Nacht alleine lassen muss/darf, habe ich mal recherchiert, ob es eigentlich so etwas wie einen „Bioflug“ gibt. Siehe da, die „Lösung“ heißt Klimaschutzabgabe. Das Prinzip ist leicht erklärt: Ich rechne mir aus, wie hoch mein CO2 Ausstoß durch den Flug Linz-London ist und leiste in dieser Höhe eine Ausgleichszahlung, spende also quasi etwas für ein Projekt, bei dem CO2 eingespart werden kann. Zum Beispiel also für den Bau einer Solaranlage in Indien. Dass Bahnfahren natürlich definitiv die klimafreundlichste Variante wäre, ist mir klar. Aber stellen Sie sich mal vor, ich hätte meinem Mann gesagt, dass ich mit dem Zug nach England reisen werde. Eben!