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26 Museen, 3 Kirchen und Schloss Weinberg: Das ist die Mühlviertler Museumsstraße

26 Museen, 3 Kirchen und Schloss Weinberg: Das ist die Mühlviertler Museumsstraße

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Wie lebten unsere Urgroßmütter und Urgroßväter, unsere Großmütter und Großväter? Was prägte ihren Alltag? Das Museum ist ein Medium, das diese und ähnliche Fragen auf sehr entschleunigte Art und Weise beantworten kann. Die Museen und Kulturorte der Mühlviertler Museumsstraße beherbergen Geschichten und Relikte aus der Region rund um Freistadt und Bad Leonfelden – vom Thema […]

Wie lebten unsere Urgroßmütter und Urgroßväter, unsere Großmütter und Großväter? Was prägte ihren Alltag? Das Museum ist ein Medium, das diese und ähnliche Fragen auf sehr entschleunigte Art und Weise beantworten kann. Die Museen und Kulturorte der Mühlviertler Museumsstraße beherbergen Geschichten und Relikte aus der Region rund um Freistadt und Bad Leonfelden – vom Thema Imkerei über Schnapsbrennerei bis hin zur Handwerkskunst.
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war das Mühlviertel bekannt durch Handwerke wie der Hafnerei, dem Blaudruck und der Hinterglasmalerei. Zeugen dieser speziellen Techniken sind fast ausschließlich die Museen. In diesem Fall das Hafnerhaus Leopoldschlag zum Beispiel. Das Museum befindet sich im ehemaligen Gewölbebrennofen. Dort wurden vom 18.Jh. bis ca. 1930 Schüsseln, Weidlinge, Vasen, Tassen uvm. hergestellt – die industrielle Fertigung solcher Produkte war damals erst im Aufkommen und eine Vase aus dem Hafnerhaus noch was wert. Das Hafnerhaus bietet übrigens auch Töpferkurse an. Es waren die besonderen Fähigkeiten der Hinterglasmaler/innen Sandls, die im 19.Jh. den kleinen Ort im Mühlviertel zum Hinterglasmalereizentrum der Donaumonarchie gemacht haben. Von diesem Erfolg und v.a. davon, was die Sandler Malerei so speziell macht, erzählt das Hinterglasmuseum Sandl. Die Hinterglasmalerei Sandl ist übrigens nationales Kulturerbe der UNESCO.

Neben den Hinterglasbildern zählen die Bauernmöbel aus Hirschbach zu den bekanntesten Kunstprodukten der Mühlviertler Vergangenheit. Eigentlich aus der Not heraus entstanden – die Bewohner Hirschbachs hatten, wie so viele andere Arbeiter/innen dieser Zeit auch, in den Wintermonaten kaum Arbeit – erreichte die Möbelproduktion, die von offizieller Seite her strengstens verboten war, am Beginn des 19.Jh. seinen Höhepunkt. Unter der Bezeichnung „Hirschbacher Bauernmöbel“ erlangten die Truhen, Kästen, Tische, Bänke und Betten weite Bekanntheit und sind heute begehrte Sammlerobjekte. All dies und noch vieles mehr ist im Bauernmöbelmuseum Hirschbach zu sehen.

Nicht nur alte Handwerkstechniken betreffend hat die Mühlviertler Museumsstraße einiges zu bieten, auch mit Themen wie der sich derzeit in aller Munde befindenden Biene oder dem sich gerne nicht nur sprichwörtlich im Munde befindenden Schnaps (1. OÖ. Schnapsmuseum St. Oswald) widmen sich Museen der Mühlviertler Museumsstraße. Das Bienenmuseum Zwettl an der Rodl beherbergt den größten! Bienenkorb Österreichs, durch den es beim Museumbesuch gilt durchzuschlüpfen. Denn das Bienenmuseum ist ein Abenteuermuseum. Hier wird man selbst zur Biene, muss sich im Dunkeln zurechtfinden, den fünf Augen eines übergroßen Bienenmodells gegenüberstehen, mit den Knien hören und den Fußspitzen schmecken und darf keine Angst vor einem 500fach vergrößerten Modell eines Bienenstachels haben. Ein bzw. gleich drei weitere Höhepunkte der Museumsstraße bilden außerdem die Flügelaltäre Waldburg, St. Michael ob Rauchenödt und Kefermarkt – sie sind Zeugen einer sakralen Kunst, die seinesgleichen sucht.
Wie man sieht, die Mühlviertler Museeumsstraße beherbergt eine Fülle von Schätzen. Schön, dass diese der Öffentlichkeit via Folder, neuer Homepage und Beschilderung nun in neuem Glanz präsentieren kann. Und was noch schöner ist – es gibt immer noch viele ehrenamtliche Betreuer/innen der Museen, ohne die all die Schätze vielleicht nicht mehr öffentlich zugänglich wären. www.museumsstraße.at

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